Citroën C5 Tourer: Gebrauchtwagen-Test - AUTO BILD (2025)

von

Lars Jakumeit

Einzigartig in Komfort und Charakter - dadurch zeichneten sich große

-Modelle über Jahrzehnte aus. Und mit der 2008 präsentierten zweiten

-Generation sollte nicht länger nur französische Extravaganz, sondern endlich auch solide Qualität die Kunden begeistern. Für den im Werk Rennes montierten Mittelklässler wurde selbstbewusst

als Maßstab auserkoren – dem zumindest bei der Sicherheit auch entsprochen wurde: fünf Sterne im EuroNCAP. Die Qualität war zwar nicht wirklich premium, aber ordentlich. Ende 2010 wurde der C5 erstmals leicht überarbeitet und er hielt LED-Tagfahrleuchten. 2012 folgte eine Mini-Modellpflege mit abgerundeten Doppelwinkeln und erneut aufgefrischtem Motorenangebot. Optisch dem Crossover-Trend folgend, aber weiter nur mit Frontantrieb, wurde 2014 der CrossTourer nachgereicht.

13 Jahre nach seinem Debüt spricht der Mittelklässler heute frankophile Sparfüchse an. Das Preisniveau ist verlockend, bereits ab rund 5000 Euro gibt es seriöse Angebote mit Scheckheft und Laufleistungen unter 150.000 Kilometern. Dass der Franzosen-Frachter nicht nur komfortabel, sondern auch langlebig kann, bewies der C5 bereits 2012 im

. 100.000 Kilometer spulte der geräumige Franzose in nur 18 Monaten ohne gravierende Störungen ab. Auch bei der Zerlegung präsentierte sich der C5 solide. In Onlinebörsen werden mittlerweile sogar Laufleistungen bis zu 400.000 Kilometer notiert. Unabhängig vom Baujahr waren die Ausstattungsumfänge stets ordentlich. Während die kleinen Motorisierungen mit konventionellen Stahlfedern und mechanischer Handbremse in erster Linie sparsame Fuhrparkmanager ansprachen, gleiten die Passagiere in den gehobenen Versionen dank des hydropneumatischen "Hydractive

+"-Fahrwerks selbst über vernachlässigte Straßen komfortabel hinweg. Besonders vollständig ist die Exclusive-Ausstattung: Sie umfasst elektrische Teilledersitze und so feine Details wie Dämmglas und Sonnenrollos für die Seitenscheiben, Sensorleuchten in den Türablagen, eine elektrische Heckklappe und eine stets griffbereite Taschenlampe im Kofferraum (Tourer).

Ein breit gefächertes Sortiment von Turbodieseln zwischen 109 und 240 PS treibt hierzulande die meisten C5 an. Kein Wunder, denn die Benziner sind entweder durstig (1.8i und 2.0i), lahm (1.6 VTi) oder anfällig (1.6 THP). Und zu 1600 bis 1900 Kilogramm Leergewicht passen die drehmomentstarken Diesel ideal. Insbesondere mit den größeren Motoren fährt sich der C5 beinahe oberklassig. Ein harmonischer Kompromiss sind die 2.2-HDI-Diesel (170 und 200 PS). Kultivierter geben sich die Sechszylinder-Diesel mit 2,7 und 3,0 Liter Hubraum (207 beziehungsweise 240 PS). Doch Vorsicht: Bei höheren Laufleistungen neigen die dicken Diesel ohne Vorwarnung zu kapitalen Motorschäden. Die im Sommer 2015 nachgereichten BlueHDI-Diesel mit 150 und 180 PS sind deutlich standfester und erfüllen die Euro-6b-Norm, spielen aber aufgrund geringer Neuverkaufszahlen nur eine untergeordnete Rolle auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Das Suchen kann sich aber lohnen. Wer mit der schon etwas älteren Abgasnorm leben kann und auf ein lückenloses Scheckheft achtet, ergattert mit so einem C5 durchaus richtig viel Auto fürs Geld.

Fazit: Es muss nicht immer ein

sein. Der C5 ist noch immer ein schickes Familienauto für Individualisten. Und er ist deutlich zuverlässiger und günstiger, als die Nachbarn spontan vermuten würden!